
Ende vergangenen Jahres lesen Eric Dolatre, der Mitbegründer vom gmx, und der Journalist Thilo Komma-Pöllath auf Einladung des Freundeskreises der evangelischen Akademie Tutzing und der Buchhandlung Rupprecht aus ihrem gemeinsamen Buch „Die notwendige Revolution“. Unter den Zuhörern: Karl Bärnklau und seine Frau Emmi.
Bärnklau hat das Buch inzwischen gelesen – und ist seither überzeugt: „Bei der zunehmenden Digitalisierung sind der Schutz der Privatsphäre und damit transparente und eindeutige Regelungen enorm wichtig. Es geht dabei nicht um Zensur, sondern um nachvollziehbare und nachprüfbare Regeln und deren Einhaltung im Datenverkehr. Es darf nicht sein, dass im Hintergrund erlangtes und über Algorithmen verknüpftes Nutzerverhalten zu Nachteilen für die Nutzer wird. Dies kann alle künftigen Lebensbereiche der einzelnen Menschen, aber auch der Gesellschaft als Ganzes betreffen. Ein „Weiter so“ gefährdet die demokratischen Strukturen in der Welt.“
Gefahr für Nutzer*innen wie für die Gesellschaft
Das Buch, für dessen Verständnis man kein IT-Fachmann sein muss, legt Bärnklau jedem ans Herz, „der persönliche Briefe nicht im transparenten Briefumschlag versenden und weder Mikrofon noch Kamera im Wohn- und Schlafbereich installiert haben will“.
Die Autoren seien keine Digitalisierungsgegner, sagt Bärnklau, sie zeigten aber sehr anschaulich die unterschiedlichen Verhaltensweisen der Nutzer*innen im analogen und digitalen Informationsverkehr auf und wiesen auf die daraus entstehenden Gefahren für die Nutzer*innen selbst und letztendlich für die Gesellschaft als Ganzes hin. Umso wichtiger sei es, das Thema auf politischer wie auf gesamtgesellschaftlicher Ebene aufzugreifen.
Bündnis 90/Die Grünen haben die Herausforderung angenommen und sind hier auf einem guten Weg, teilweise noch als Pioniere:
https://www.gruene-bundestag.de/themen/netzpolitik
https://www.gruene-bundestag.de/themen/digitale-buergerrechte


Dass wir von Konzernen wie Facebook und Google im Netz verfolgt werden, hat jeder schon einmal gemerkt, wenn er sich gewundert hat, warum ihm in seiner Facebook-Timeline auf einmal ausgerechnet Werbung für jene Produkte angezeigt wird, die er kurz vorher gegoogelt hat. Apple´s iOS, das Betriebssystem von iPhone und iPad, hat dieses Verfolgen zuletzt ein klein wenig erschwert. Erhellend dazu eine Aussage Mark Zuckerberg´s, in der dieser ankündigt, die personalisierte Werbung künftig besser anzupassen.

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