„Gifteinsatz durch Gentechnik nicht verringert“

Gentechnik 2.0 – Vortrag von Karl Bär, Agrarexperte der Grünen

„Die Gentechnik in der Landwirtschaft hatte in den vergangenen 30 Jahren in Amerika und Teilen Asiens katastrophale Folgen für die Umwelt, Menschen und Strukturen in der Lebensmittelproduktion. Europa hat sich weitgehend dagegen entschieden. Es ist so nicht nur Zukunftsmodell für eine gentechnikfreie Landwirtschaft geworden, sondern auch weltweit geachtetes Vorbild der Demokratie: Hier hat die Mehrheit eine Chance, sich gegen die Partikularinteressen der Großindustrie durchzusetzen.

Seit 2012 wurden neue, mächtige Technologien wie CRISPR-Cas
entwickelt, die die Möglichkeiten bei der Veränderung des Genoms von Lebewesen vervielfacht haben. Der Europäische Gerichtshof hat
entschieden, dass sie unter das europäische Gentechnikrecht fallen.
Die Agrarindustrie und Teile von Politik und Wissenschaft wollen die
neuen Technologien nun nutzen, um die Gentechnikdebatte in Europa
wieder aufzurollen: Genmanipulierte Pflanzen und Tiere sollen ohne den Zulassungsprozess und ohne Kennzeichnung auf die Felder und Teller kommen.

Was hält die neue Gentechnik für uns bereit? Vielleicht Unkräuter, die nicht gegen Glyphosat resistent sind?
Dann könnten Landwirte künftig Saatgut, Pestizide und die passenden Unkräuter aus einer Hand – dem Bayer-Konzern – kaufen. Wie praktisch.

Übrigens hat sich der Gifteinsatz durch Gentechnik nicht verringert – wie versprochen – sondern drastisch erhöht.
Aber Frankensteins Labor kann noch andere Wunder liefern – z.B. die vererbbare (!) Eigenschaft, nur männliche Nachkommen zu zeugen. Damit könnte man Mäuse oder Kaninchen dort ausrotten, wo sie eingeschleppt wurde (Australien).

Nur dumm wenn einige Mäuseriche, die keine Partnerin mehr finden, ein Schiff nach Europa besteigen …
Es besteht also kein Grund, die neue Gentechnik zu verharmlosen.“

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